Kaufmannsgeist & Kunsthandwerk: Der Schiffsmodellbauer Rolf Knickmeier

Beitrag im Kontext einer Publikation des Ozeanographen Manfred Stein: Die „Prisoner-of-War“ Schiffsmodelle im Internationalen Maritimen Museum, Hamburg (Slg. Peter Tamm), Bd. 2: Holz und Elfenbein, neue Knochenschiffe, 2. Aufl., Selbstverl., Hamburg 2015. – Darin Auszug der Biografie von Ralph Knickmeier über Rolf Knickmeier: Wien 20.6.2015, 2. Aufl. Aßlar 2024

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2015, 2024
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20.08.2024

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Rolf Knickmeier (1930–2018) – mein Vater – wurde als Sohn der Hausfrau Ella Martha Marie geb. Friese (1894–1966) und des Leitenden Schiffsingenieurs mit Patent für deutsche Seeschiffe Carl Friedrich Knickmeier (1892–1968) in Hamburg geboren. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war sein Vater ausschließlich bei der Woermann-Linie in Heuer. Als die Kampfhandlungen begannen, befand sich dieser auf Großer Fahrt vor Afrika mit der Wangoni, dem einzigen der sechs deutschen Woermann-Schiffe, welchem nach einem geglückten Blockadedurchbruch 1940 die Rückkehr in den Heimathafen Hamburg gelang.[1] Als er älter war, durfte der Sohn Rolf den Maschinisten gelegentlich auf Mittlerer Fahrt begleiten.

Nach einer Lehre zum Außenhandelskaufmann in Hamburg, arbeitete Rolf Knickmeier 28 Jahre lang als Kaufmännischer Leiter in der deutschen Bauindustrie. Er begann zunächst als Niederlassungsleiter bei der Baufirma Friedrich Holst in Karachi (Pakistan) und veränderte dann während der beruflichen Laufbahn mit seiner Familie vierzehn Mal den Wohn- und Lebensort aufgrund verschiedenster Einsatzgebiete in der Bundesrepublik Deutschland, wie dem Bau der Staustufe Müden an der Mosel oder der Mitwirkung an der Esso-Erweiterung in Köln. Schließlich erfolgte ein Branchenwechsel zum Deutschen Schauspielhaus in seiner Heimatstadt Hamburg, wo er als Leiter der Buchhaltung und des Rechnungswesen bis zur Pensionierung 1992 tätig blieb.

Mit seiner Ehefrau Margarete geb. Frank (1936–2013) hat Rolf Knickmeier drei Kinder: den Kunsthistoriker Ralph (geb. 1958)[2], die Meeresbiologin Katrin (1959)[3] und den Tischler und Holzbildhauer Rainer (1962)[4]. Über die maritime Prägung durch seinen Vater und eine dreidimensionale skizzenhafte Anregung von seinem jüngsten Sohn begann Rolf Knickmeier im März 1975 mit dem historischen Schiffsmodellbau. Aus dem anfänglichen Hobby wurde nach einigen Jahren ein zweites ökonomisches Standbein, so dass er sich entschloss einen Gewerbebetrieb anzumelden.

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